Burg Veveří

Burg Veveří
Luftaufnahme von der Burg Veveří

Luftaufnahme von der Burg Veveří

Staat Tschechien
Ort Brünn, Stadtteil Brno-Bystrc
Entstehungszeit erster Erwähnung 1222
Geographische Lage 49° 15′ N, 16° 28′ O49.25664444444416.462219444444254Koordinaten: 49° 15′ 23,9″ N, 16° 27′ 44″ O
Höhenlage 254 m n.m.
Burg Veveří (Tschechien)
Burg Veveří (Tschechien)

Burg Veveří (deutsch Burg Eichhorn) ist eine Burg in Südmähren, Tschechien. Sie liegt auf dem Gebiet der Großstadt Brünn (tschechisch Brno), 12 km nordwestlich vom Stadtkern am Brünner Stausee.

Sage

Nach einer Überlieferung verirrte der Brünner Fürst Konrad aus dem Geschlecht der Přemysliden sich etwa um das Jahr 1059 bei der Jagd während eines Gewitters. Er betete und versprach, eine Kapelle und eine Burg zu bauen, wenn er gesund davonkäme. Daraufhin fand er die Hütte eines armen Köhlers, in der er übernachten konnte. Der Fürst entlohnte den Köhler und ließ an der Stelle seiner Errettung eine Burg sowie eine Kapelle bauen. Während er bei einem Spaziergang unter der Burg überlegte, wie er sie nennen sollte, warf ein Eichhörnchen einen Zapfen auf den Kopf des Fürsten, woraufhin er auf die Idee kam, die Burg Veveři (veverka – „Eichhörnchen“) zu nennen.[1]

Geschichte

In ihrer zum guten Teil erhaltenen Form stammt die Burg mit ihren Befestigungen durch Schanzen, Graben und Bastionen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie wurde als böhmische Königsburg errichtet. Der Palast hat einen Gratturm. Die frühgotische Burgkapelle Jungfrau Maria steht abseits am Gelände der ehemaligen Vorburg. Das Bild der Madonna von Veveří aus dem 14. Jahrhundert ist im Diözesanmuseum Brünn zu sehen.[2]

1802 kaufte der Textilfabrikant Wilhelm von Mundy die Burg mit der zugehörigen Herrschaft und dem Gut Ritschans auf. Johann von Mundy und seine Frau nahmen ihren Sitz auf der Burg. Ihr Sohn Jaromír von Mundy wurde auf Eichhorn geboren. Später wurde es die Sommerresidenz von Prinz Gustav von Wasa-Holstein-Gottorp, dessen Tochter, die spätere Königin Carola von Sachsen hier Kindheitsjahre verbrachte.

Im Jahr 1896 ging die Burg in den Besitz des englischen Adligen Maurice Arnold de Forest über. Sein Jugendfreund, der spätere britische Premierminister Winston Churchill, besuchte die Burg Veveří insgesamt dreimal. Im Jahr 1908 verbrachten Churchill, damals Handelsminister, und seine Gattin Clementine einen Teil ihrer Hochzeitsreise auf der Burg.

Die Burg befindet sich seit 1925 im (damals tschechoslowakischen) Staatsbesitz und wird derzeit aufwändig renoviert. Von 1942 bis 1945 diente sie den deutschen Truppen als Wehrmachts- und SS-Lazarett.

Bilder

  • Blick von Osten
    Blick von Osten
  • Hauptpalast mit dem ältesten Turm
    Hauptpalast mit dem ältesten Turm
  • Fortifikation ab 1350
    Fortifikation ab 1350
  • Ältester Teil
    Ältester Teil
  • Blick von der Brünner Talsperre auf die Burg
    Blick von der Brünner Talsperre auf die Burg
  • Im Inneren der Burg
    Im Inneren der Burg
  • Eingang zum Inneren der Burg und Gratturm mit Uhr
    Eingang zum Inneren der Burg und Gratturm mit Uhr
  • Im Inneren der Burg: Blick auf Palas mit Gratturm
    Im Inneren der Burg: Blick auf Palas mit Gratturm
  • Westturm und Burgtor
    Westturm und Burgtor
  • Blick auf die Burg mit Vorburg
    Blick auf die Burg mit Vorburg
  • Burgkapelle
    Burgkapelle
  • Madonna von Veveří
  • Vorbeiflug per Drohne

Literatur

  • Jiří Procházka: Castle Veveri – Eichorn. Band 1. ITEM, Brno 2005, ISBN 80-902297-7-8 (2., erweiterte, verbesserte und aktualisierte Ausgabe. ebenda 2011, ISBN 978-80-903476-1-8).
Commons: Burg Veveří – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Webpräsenz des Burgmuseums (tschechisch)

Einzelnachweise

  1. Jarmila Davidová, Dušan Riedl: Brno. Brünn. Geschichte, Informationen, Sehenswürdigkeiten. Olympia, Praha 1992, ISBN 80-7033-206-9.
  2. Webseite des Diözesanmuseums Brünn mit Beschreibung zum Bild
Normdaten (Geografikum): GND: 4631192-0 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 158760503