Castelnuovo della Daunia

Castelnuovo della Daunia
Castelnuovo della Daunia (Italien)
Castelnuovo della Daunia (Italien)
Staat Italien
Region Apulien
Provinz Foggia (FG)
Koordinaten 41° 35′ N, 15° 7′ O41.58333333333315.116666666667543Koordinaten: 41° 35′ 0″ N, 15° 7′ 0″ O
Höhe 543 m s.l.m.
Fläche 60,95 km²
Einwohner 1.292 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 71034
Vorwahl 0881
ISTAT-Nummer 071017
Bezeichnung der Bewohner Castelnovesi, Castellani
Schutzpatron Maria della Murgia (15. September)
Website Castelnuovo della Daunia

Sicht auf Castelnuovo della Daunia

Castelnuovo della Daunia (bis 1863 nur Castelnuovo genannt) ist eine italienische Gemeinde (comune) mit 1292 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Foggia in Apulien. Die Gemeinde liegt etwa 38 Kilometer westnordwestlich von Foggia und grenzt unmittelbar an die Provinz Campobasso (Molise).

Der Thermalort ist für seine gute Luftqualität und das Mineralwasser aus der Quelle La Cavallina bekannt. Dieses Wasser wurde früher abgefüllt und in ganz Italien verkauft.[2]

Das Gemeindegebiet besteht aus drei flächenmäßig unterschiedlichen "Inseln", die von anderen Gemeinden umgeben sind und in deren südlicher sich auch der Hauptort befindet. Die nördliche wird vom Fluss Fortore begrenzt.

Geschichte

Als Castrum Sclavorum bzw. Castelluccio de' Sclavis wurde der Ort durch die Schiavoni gegründet und ist durch Slawen besiedelt worden.

Der palazzo baronale, heutiger Sitz des Rathauses, wurde im 11. Jahrhundert erbaut.

Den Namen Castelnuovo erhielt der Ort während des 15. Jahrhunderts.

Zwischen 1468 und 1476 zogen zahlreiche Albaner zu, die vor türkischen Massakern in ihrem Heimatgebiet geflohen waren. Auch in Castelnuovo stießen die Flüchtlinge zunächst auf Intoleranz, was ein Zusammenleben erschwerte.

Am 18. April 1863 beschloss der Gemeinderat dem Ort einen Beinamen zu geben, um ihn von den zahlreichen gleichnamigen Gemeinden zu unterscheiden. Der neue Name Castelnuovo della Daunia hebt die Zugehörigkeit zu der Gebirgskette Monti Dauni hervor.[3]

Ortsansichten

  • Die Piazza Plebiscito mit Sicht auf das Rathaus und die Kirche Santa Maria della Murgia
    Die Piazza Plebiscito mit Sicht auf das Rathaus und die Kirche Santa Maria della Murgia
  • Die Kirche Santa Maria della Murgia
    Die Kirche Santa Maria della Murgia
  • Der Convento Santa Maria Maddalena
    Der Convento Santa Maria Maddalena
  • Die Parkanlage Villa Comunale
    Die Parkanlage Villa Comunale
  • Die Kapelle und Aussichtspunkt La Cappellina
    Die Kapelle und Aussichtspunkt La Cappellina

Politik

Seit dem 26. Mai 2014 ist Guerino De Luca der Bürgermeister von Castelnuovo della Daunia.[4]

Probleme

Abwanderung

Wie viele andere kleinere Gemeinden in Italien hat auch Castelnuovo della Daunia mit den Folgen der Abwanderung der Bevölkerung aus dem Dorf zu kämpfen. Hatte der Ort 1951 noch eine Bevölkerung von über 3600, waren es 2016 nur noch etwas mehr als 1400 Bewohner. Gründe für die Emigration sind u. a. mangelnde Zukunftsperspektiven, vor allem für junge Menschen.[5]

Bauruinen

In den vergangenen Jahren erhielt der Ort verhäuft mediale Präsenz, als diverse Missstände aufgedeckt wurden. Die italienische Tageszeitung Il Fatto Quotidiano berichtete am 28. September 2015, dass Castelnuovo della Daunia den Negativrekord an Bauruinen und der Verschwendung öffentlicher Gelder belege. Etwa zehn Millionen Euro sollen für die Errichtung von Bauwerken ausgegeben worden sein, welche nie in Betrieb genommen wurden. Dazu zählen u. a. ein Gefängnis, ein Amphitheater, sowie eine gesamte Ferienanlage mit mehreren Ferienhäusern, die dem Vandalismus zum Opfer fiel.[6]

Auch die italienische Satiresendung Striscia la Notizia nahm die Gemeinde deshalb mehrmals ins Visier.[7]

Der Bürgermeister Guerino De Luca bedauerte in einem Interview diese Berichterstattung und dementierte, dass Castelnuovo ein „Dorf der Verschwendung“ sei. Er gab an, dass der Bau des Gefängnisses vom italienischen Justizministerium in Auftrag gegeben wurde und es sich um gescheiterte Planungen handelt, bei welchen die Kommunalpolitik nicht beteiligt war. Zudem verwies er auf öffentliche Investitionen, welche seit Jahren gut funktionieren, wie etwa die Thermalanlage des Ortes.[8]

Weblinks

Commons: Castelnuovo della Daunia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. Abgerufen am 14. Mai 2023 (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022). 
  2. Website der Therme
  3. Originals vom 20. Dezember 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.comune.castelnuovodelladaunia.fg.it
  4. Castelnuovo della Daunia (FG) - Sindaco e Amministrazione Comunale
  5. Zur Bevölkerungsentwicklung siehe in der Datenbank Statistiche I.Stat (italienisch, ISTAT, abgerufen am 14. April 2022).
  6. Il Fatto Quotidiano: Spreco di soldi pubblici, a Castelnuovo della Daunia il record negativo di opere costruite e abbandonate. In: Il Fatto Quotidiano. 28. September 2015 (ilfattoquotidiano.it [abgerufen am 19. Juli 2018]). 
  7. Centro termale a Castelnuovo della Daunia (Foggia) - Video - Striscia la Notizia
  8. De Luca: "Castelnuovo della Daunia non è il paese dello spreco"
Gemeinden der Provinz Foggia in der Region Apulien

Accadia | Alberona | Anzano di Puglia | Apricena | Ascoli Satriano | Biccari | Bovino | Cagnano Varano | Candela | Carapelle | Carlantino | Carpino | Casalnuovo Monterotaro | Casalvecchio di Puglia | Castelluccio Valmaggiore | Castelluccio dei Sauri | Castelnuovo della Daunia | Celenza Valfortore | Celle di San Vito | Cerignola | Chieuti | Deliceto | Faeto | Foggia | Ischitella | Isole Tremiti | Lesina | Lucera | Manfredonia | Mattinata | Monte Sant’Angelo | Monteleone di Puglia | Motta Montecorvino | Ordona | Orsara di Puglia | Orta Nova | Panni | Peschici | Pietramontecorvino | Poggio Imperiale | Rignano Garganico | Rocchetta Sant’Antonio | Rodi Garganico | Roseto Valfortore | San Giovanni Rotondo | San Marco in Lamis | San Marco la Catola | San Nicandro Garganico | San Paolo di Civitate | San Severo | Sant’Agata di Puglia | Serracapriola | Stornara | Stornarella | Torremaggiore | Troia | Vico del Gargano | Vieste | Volturara Appula | Volturino | Zapponeta