Ernst Tantzen

Ernst Ortgies Tantzen (* 3. April 1857 in Heering a. d. Weser; † 1. Dezember 1926 in Oldenburg) war liberaler Politiker im Großherzogtum Oldenburg sowie im Freistaat Oldenburg.

Familie

Die Familie Tantzen gehörte zu den Honoratioren des Oldenburger Landes. Bereits sein Großvater Hergen Tantzen (1789–1853) und sein Vater Theodor Tantzen der Ältere (1834–1893) waren Landtagsabgeordnete, sein Bruder Theodor Tantzen der Jüngere (1877–1947) war von 1919 bis 1923 sowie von 1945 bis 1946 oldenburgischer Ministerpräsident.

Ernst Tantzen heiratete am 18. April 1890 Sophie Henriette geb. von Münster (20. April 1865 bis 21. November 1943), die Tochter des Hausmanns Ernst Georg Wilhelm von Münster und Margarete Sophie Adele geb. Martens.

Leben

Zunächst war Ernst Tantzen als Hausmann und Gemeindevorsteher in Stollhamm tätig. Zur Zeit des Kaiserreiches gehörte er der Fortschrittlichen Volkspartei an. In der Zeit der Weimarer Republik wurde er dann Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei. 1896 bis 1925 war er Abgeordneter seiner Partei im Oldenburgischen Landtag. Zwischen 1905 und 1919 war er Vizepräsident und von 1919 bis 1920 fungierte er als Präsident des Landtags.

Im ersten Landtag des Freistaats Oldenburg war er Vorsitzender des Verfassungsausschusses und nahm großen Einfluss auf die Ausarbeitung der neuen Verfassung des Freistaates.

Er gehörte dem Oberverwaltungsgericht Oldenburg seit dessen Gründung 1906 an. Bis 1909 engagierte er sich in der Landwirtschaftskammer Oldenburg. Der Verband der Züchter des Oldenburgischen Pferdes ernannte ihn nach langjähriger Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied.

Quellen

  • Albrecht Eckhardt: Von der bürgerlichen Revolution bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme. Der oldenburgische Landtag und seine Abgeordneten 1848–1933. Isensee, Oldenburg 1996, ISBN 3-89598-327-6, S. 109 (Oldenburger Forschungen NF 1).
  • Ulrich Suttka: Tantzen, Ernst Ortgies. In: Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 726 (Landesbibliothek Oldenburg digital [abgerufen am 9. Juli 2023]).
  • Ulrich Suttka: Tantzen, Ernst Ortgies. In: Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. S. 727 (Landesbibliothek Oldenburg digital [abgerufen am 9. Juli 2023]). 
Präsidenten des Oldenburgischen Landtags

Ludwig Völckers (1848–1849) | Lambert Pancratz (1849) | Arnold Kitz (1849–1851) | Carl Zedelius (1851–1856) | Johann Finckh (1857) | August Niebour (1857–1861) | Carl Julius Dannenberg (1861–1863) | Heinrich Becker (1863–1866) | Julius Dannenberg (1866) | Werner August Friedrich Lentz (1866–1869) | August Hullmann (1869–1872) | Friedrich Gräpel (1872–1876) | Gerhard Ahlhorn (1876–1878) | Ludwig Strackerjan (1878–1881) | Diedrich Roggemann (1881–1896) | Karl Groß (1896–1905) | Wilhelm Schröder (1905–1919) | Ernst Tantzen (1919–1920) | Wilhelm Schröder (1920–1925) | Paul Hug (1925) | Wilhelm Schröder (1925–1928) | Emil Zimmermann (1928–1931) | Heinrich Eichler (1931–1932) | Georg Joel (1932–1933) | Johann Behlen (1933–1934)

Normdaten (Person): GND: 1030177627 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 295478689 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Tantzen, Ernst
ALTERNATIVNAMEN Tantzen, Ernst Ortgies
KURZBESCHREIBUNG oldenburgischer Politiker
GEBURTSDATUM 3. April 1857
GEBURTSORT Heering a. d. Weser
STERBEDATUM 1. Dezember 1926
STERBEORT Oldenburg