Gefäßtumor

Ein Gefäßtumor ist ein Tumor, der von den Gefäßen ausgeht. Grundsätzlich können Gefäßtumore von allen Teilen der Gefäßwand ausgehen: von der Intima, der Media und der Adventitia. Oft wird die Bezeichnung aber nur auf Geschwulste des Endothels bezogen.[1]

Einteilung

Folgende Klassifikation ist gebräuchlich:[1][2]

  • vom Endothel ausgehend:
    • gutartig: Hämangiom, Angiomatose, Epitheloides Hämangiom, Lymphangiom, Chorangiom in der Plazenta
    • semimaligne: Hämangioendotheliom
    • maligne: Angiosarkom, Epitheloides Hämangioendotheliom, Kaposi-Sarkom
  • von anderen Teilen der Gefäßwand ausgehend:
    • Glomustumor
    • Paragangliom
    • Hämangioperizytom
    • Leiomyom, Leiomyosarkom
    • Lymphangioleiomyomatose
    • Angiomyolipom

Vorkommen und Ursachen

Die Häufigkeit maligner Gefäßtumore wird für Deutschland mit 1–2 pro 10 Mio. Einwohner und Jahr angegeben. Das Kaposi-Sarkom tritt gehäuft bei AIDS auf, das Angiosarkom nach Strahlentherapie bei Mammakarzinom (Stewart-Treves-Syndrom). Gutartige Tumore sind wesentlich häufiger, besonders das Hämangiom kommt bei bis zu 50 % der Bevölkerung vor.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c E. S. Debus, W. Gross-Fengels und J. G. Müller: Tumorerkrankungen des Gefäßsystems: Diagnostik, Therapie und Nachsorge, 2016, e.Medpedia
  2. C.D. M. Fletcher, J. A. Bridge, P. C. W. Hogendoorn, F. Mertens (Herausgeber): WHO classification of tumours. Pathology & genetics tumours of soft tissue and bone. 2013, WHO Classification
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