Girolamo Seripando

Kardinal Girolamo Seripando

Girolamo Seripando OESA (* 6. Mai 1493 in Troia; † 17. März 1563 in Trient) war ein italienischer Theologe, Generalprior der Augustiner-Eremiten und Erzbischof von Salerno.

Leben

Kardinalswappen (moderne Nachzeichnung)

Seripando wurde in Troia geboren und trat 1507 dem Augustinerkloster San Giovanni a Carbonara in Neapel bei. 1539 wurde er zum Generalprior seines Ordens gewählt. Er diente in den Anfangssitzungen des Konzils von Trient als theologisches Ratsmitglied, und sein Beitrag war von großem Wert. Seripando betonte den Vorrang der Heiligen Schrift vor der Tradition und die Bedeutung des Studiums biblischer Sprachen. 1554 wurde er zum Erzbischof von Salerno gewählt. 1561 erhielt er von Papst Pius IV. die Kardinalswürde und wurde Kardinalpriester der Titelkirche Santa Susanna. Der Papst betraute ihn mit dem Amt des Legaten bei der 3. Tagungsperiode (1562/63) des Trienter Konzils. Dort leitete er vor allem die Arbeit über die dogmatischen Bestimmungen. Seine Meinung, ein Bischof müsse in seiner Diözese leben, führte zu einem Konflikt mit dem Papst, und dieser rief ihn zurück. Seripando starb jedoch plötzlich in Trient. Er hinterließ viele Werke, unter anderem Kommentare zu den Paulusbriefen und zum Konzil von Trient.

Literatur

  • Hubert Jedin: Girolamo Seripando. 2 Bände, 2. Aufl., Würzburg 1984 (Habilitationsschrift, Erstauflage 1937)
  • Francis Gigot: Girolamo Seripando. In: Catholic Encyclopedia, Band 13, Robert Appleton Company, New York 1912.
  • Josef WohlmuthSeripando Girolamo. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 9, Bautz, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-058-1, Sp. 1456–1458 (Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive).
  • Mathias Mütel: Mit den Kirchenvätern gegen Martin Luther? Die Debatten um Tradition und auctoritas patrum auf dem Konzil von Trient. Paderborn 2017 (= Konziliengeschichte. Reihe B., Untersuchungen), S. 187–207.
  • Michele Cassese: Seripando, Troiano. In: Dizionario Biografico degli Italiani 92, Rom 2018, S. 148–151 (online nicht verfügbar)
  • Girolamo Seripando. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch)
  • Seripando, Gerolamo. In: Enciclopedia on line. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom. Abgerufen am 23. November 2018.
  • Veröffentlichungen von Girolamo Seripando im Opac des Servizio Bibliotecario Nazionale (SBN)
  • Normeintrag im SBN
VorgängerAmtNachfolger
Ludovico de TorresErzbischof von Salerno
1548–1553
Gaspare Cervantes de Gaete
Normdaten (Person): GND: 118764748 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n84057951 | VIAF: 71410365 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Seripando, Girolamo
ALTERNATIVNAMEN Seripandus, Hieronymus; Seripando, Gerolamo; Seripando, Troiano (wirklicher Name)
KURZBESCHREIBUNG italienischer Theologe, Ordensoberhaupt der Augustiner und Erzbischof von Salerno
GEBURTSDATUM 6. Mai 1493
GEBURTSORT Troia
STERBEDATUM 17. März 1563
STERBEORT Trient