Homologe Temperatur

Die homologe Temperatur T H {\displaystyle T_{\mathrm {H} }} beschreibt das Verhältnis der Temperatur T {\displaystyle T} eines Stoffes zu seiner Schmelztemperatur T S {\displaystyle T_{\text{S}}} :[1]

T H = T T S {\displaystyle T_{\text{H}}={\frac {T}{T_{\text{S}}}}}

Dabei wird die thermodynamische Temperatur in Kelvin verwendet:

Oberhalb einer gewissen homologen Temperatur von mindestens 0,3 bis 0,4 kriechen Metalle unter Belastung, d. h. ihre Dehnung steigt mit der Zeit.[1] Dies ist z. B. in Elektronikanwendungen von Bedeutung, in denen Aufbauten aus unterschiedlichen Metallen (z. B. Kupferbeschichtung, Bleilot, Aluminium- oder Golddraht) große Temperaturunterschiede überstehen müssen.

Zudem hat die homologe Temperatur Bedeutung bei der Rekristallisation.

Beispiele

Die homologe Temperatur von Blei bei Raumtemperatur ( 25 C = 298 , 2 K {\displaystyle 25\,\mathrm {^{\circ }{\text{C}}} =298{,}2\,\mathrm {K} } ) beträgt 0,50, da die Schmelztemperatur T S = 327 , 4 C = 600 , 6 K {\displaystyle T_{\text{S}}=327{,}4\,\mathrm {\;^{\circ }{\text{C}}} =600{,}6\,\mathrm {K} } beträgt.

Dagegen liegt bei Raumtemperatur die homologe Temperatur von Kupfer bei nur 0,22, da dessen Schmelztemperatur T S = 1084 , 6 C = 1357 , 8 K {\displaystyle T_{\text{S}}=1084{,}6\,\mathrm {^{\circ }{\text{C}}} =1357{,}8\,\mathrm {K} } ist.

Einzelnachweise

  1. a b J. Rösler, H. Harders, M. Bäker: Mechanisches Verhalten der Werkstoffe. 2. Auflage, Springer, 2006, ISBN 3-8351-0008-4, S. 393.