Johannes Baptist Kleefisch

Johannes Baptist Kleefisch (* 8. November 1862 in Köln; † 3. Januar 1932 ebenda)[1] war ein deutscher Architekt und Baubeamter.

Leben und Wirken

Werdegang

Kleefisch studierte Bauingenieurwesen an der RWTH Aachen und wurde Mitglied der akademische Verbindung Delta, des späteren Corps Delta.[2] Anschließend war er für die Regierung in Düsseldorf tätig und zwischen den Jahren 1886 bis 1894 als Regierungsbaumeister an der Planung des neuen Kölner Hauptbahnhofs beteiligt. 1898 wechselte Kleefisch in das Hochbauamt der Stadt Köln, in dem er zunächst als Stadtbauinspektor und zuletzt als Baurat tätig war. Im Jahr 1926 wurde er zum Leiter des Bauwirtschaftsamtes ernannt.[3]

Tätigkeiten für die stadtkölnischen Behörden

Kleefisch arbeitete in der kommunalen Bauverwaltung der Stadt Köln. Unter seiner Mitwirkung entstanden beispielsweise 1900/1901 das Südpark-Restaurant und in den Jahren 1902 bis 1904 die Feuerwache IV Köln-Süd.[4]

In den Jahren 1905 bis 1909 entstand nach seinen Entwürfen die Krankenanstalt Lindenburg, aus der die heutigen Kliniken der Universitätskliniken hervorgingen. Er bediente sich dabei sowohl des Korridor- als auch des Pavillonsystems. Für seine Verdienste um das Entstehen dieser Kliniken verlieh ihm die Universität zu Köln im Jahr 1923 die Ehrendoktorwürde.[3]

Nach diesem Projekt wurden im Jahr 1909 unter der Leitung Kleefischs Umbauten des Augusta Hospitals an der Zülpicher Straße 41 (heute Institutsgelände der Universität) durchgeführt. Als größtes bisher bekanntes Bauvorhaben folgte im Jahr 1927/28 die Anlage des Herz-Jesu-Heimes an der Mainzer Straße 55–57 – in diesem Fall in Zusammenarbeit mit den Architekten Böll und G. Neuhaus.[5]

Kleefisch plante ebenfalls das 1912 eröffnete Neptunbad am Neptunplatz in Köln-Ehrenfeld.[6]

Der im Jahr 1914 errichtete, heute am Rand des Mülheimer Stadtgartens stehende Tierbrunnen des Bildhauers Wilhelm Albermann, verweist in einer Inschrift auf den 1932 verstorbenen Baurat Kleefisch.

Ehrungen

  • 1902: preußischer Kronen-Orden IV. Klasse[7]

Schriften

  • Die Neu- und Umbauten der städtischen Krankenanstalt Lindenburg in Köln. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 7, 1911, Sp. 397–442 (zlb.de). 
  • Eine neue städtische Badeanstalt in Köln-Ehrenfeld. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 7, 1913, S. 46–49 (zlb.de). 
  • Städtische Heil- und Erziehungsanstalt für Krüppel in Köln a. Rhein, Stiftung Dr. Dormagen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. Nr. 31, 1915, S. 187–189, hier S. 202–205 (zlb.de). 

Literatur

  • Ulrich S. Soénius (Hrsg.), Jürgen Wilhelm (Hrsg.): Kölner Personen-Lexikon. Greven, Köln 2007, ISBN 978-3-7743-0400-0.
  • Hiltrud Kier: Die Kölner Neustadt. Planung, Entstehung, Nutzung. Schwann, Düsseldorf 1978, ISBN 3-590-29023-4 (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland, 23).

Einzelnachweise

  1. Johannes Kleefisch. In: Ulrich Bücholdt: Historisches Architektenregister „archthek“; abgerufen am 15. August 2011
  2. Anschriftenliste des Weinheimer SC, 1928
  3. a b Ulrich S. Soénius, Jürgen Wilhelm: Kölner Personen-Lexikon. S. 282.
  4. Programm zum Tag des offenen Denkmals 2004 in Köln, S. 51; Originals vom 25. November 2011 im Internet Archive; PDF; 571 kB)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.farina.eu
  5. Hiltrud Kier: Die Kölner Neustadt: Planung, Entstehung, Nutzung. S. 195.
  6. Homepage Neptunbad
  7. Amtliche Mitteilungen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 73, 1902, S. 445 (zlb.de). 
Personendaten
NAME Kleefisch, Johannes Baptist
KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und Baubeamter
GEBURTSDATUM 8. November 1862
GEBURTSORT Köln
STERBEDATUM 3. Januar 1932
STERBEORT Köln