Käthe Krauß

Käthe Krauß (2.v.l.) mit Josefine Kohl, Emmy Albus, Ida Kühnel bei den Europameisterschaften 1938

Katharina Anna Krauß; meist Käthe Krauß (* 29. November 1906 in Dresden; † 9. Januar 1970 in Mannheim) war eine deutsche Leichtathletin und Olympiadritte.

Sportkarriere

Internationale Wettkämpfe

Käthe Krauß gewann mehrere Medaillen bei internationalen Meisterschaften.

  • Olympische Spiele 1936 in Berlin
    • 100-Meter-Lauf, Bronzemedaille (11,9 s) (hinter Helen Stephens (USA) und Stanisława Walasiewicz (Polen))
    • 4-mal-100-Meter-Staffel, ausgeschieden; im Vorlauf Weltrekord 46,4 s; im Endlauf misslang der in Führung liegenden deutschen Staffel die Stabübergabe von Marie Dollinger auf die Schlussläuferin Ilse Dörffeldt, und die Staffel musste aufgeben.
  • 1934 4. Frauen-Weltspielen
    • 100-Meter-Lauf, Gold, (11,9 s)
    • 200-Meter-Lauf, Gold, (24,9 s)
    • 4-mal-100-Meter-Staffel, Gold, (48,6 s, mit Margarete Kuhlmann, Marie Dollinger und Selma Grieme)
    • Diskuswurf, Bronze, (39,87 m)
  • Europameisterschaften 1938
    • 100 Meter, Silbermedaille (12,0 s)
    • 200 Meter, Silbermedaille (24,4 s).
    • 4-mal-100-Meter-Staffel, Gold, (46,8 s, als zweite Läuferin, mit Josefine Kohl, Emmy Albus und Ida Kühnel).

Käthe Krauß war an zehn Weltrekorden beteiligt, von denen die meisten aber wegen irregulärer Bedingungen (wie zu starkem Rückenwind) nicht anerkannt wurden.[1]

Deutsche Meistertitel

  • 100-Meter-Lauf: 1933, 1934, 1935, 1936, 1937, 1938
  • 200-Meter-Lauf: 1932, 1934, 1938
  • 4-mal-100-Meter-Staffel: 1932, 1936
  • Weitsprung: 1937
  • Fünfkampf: 1937

Weitere Angaben

Käthe Krauß startete für den Dresdner SC und trainierte bei Woldemar Gerschler. In ihrer Wettkampfzeit war sie 1,76 m groß und wog 72 kg. Auch sie wurde verdächtigt, intersexuell zu sein.[2] Bei der Olympiazweiten 1936 Stanisława Walasiewicz wurde dieses später festgestellt, die Olympiasiegerin Helen Stephens zog sich nach solchen Behauptungen aus dem aktiven Sport zurück.

Weiteres Leben

1947 zog sie von Dresden nach Landau, wo sie in den 1950er Jahren als Trainerin arbeitete. Sie war auch Pianistin und besaß ein Geschäft für Sportartikel.

Ehrungen

In Landau gibt es den Käthe-Krauß-Wanderpokal für die besten Leichtathletikleistungen seit etwa 2017/18.[3]

Der Käthe-Krauß-Weg in Kirchheim bei München wurde wahrscheinlich nach ihr benannt.

Literatur

  • Klaus Amrhein: Biographisches Handbuch zur Geschichte der Deutschen Leichtathletik 1898–2005. 2 Bände, Darmstadt 2005 (publiziert über Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft)
  • Volker Kluge: Olympische Sommerspiele. Die Chronik I. Athen 1896 – Berlin 1936. Sportverlag Berlin, Berlin 1997, ISBN 3-328-00715-6.

Weblinks

Commons: Käthe Krauß – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Käthe Krauß in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  • Käthe Krauß Album, Fotos 1936
  • Literatur von und über Käthe Krauß im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. Käthe Krauß in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
  2. Aus Sportlerinnen wurden Männer, in National-Zeitung, Basel, vom 21. November 1956; auch in Der Kreis, 1957, 2, S. 8 PDF; gab an dass sich diese Vermutungen aber nicht bestätigt hätten
  3. Käthe-Krauß-Wanderpokal 2020 Turnverein 1861
Europameisterinnen mit der 4-mal-100-Meter-Staffel
* Einsatz im Vorlauf
Normdaten (Person): GND: 128205172 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 33043260 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Krauß, Käthe
ALTERNATIVNAMEN Krauß, Katharina Anna
KURZBESCHREIBUNG deutsche Leichtathletin
GEBURTSDATUM 29. November 1906
GEBURTSORT Dresden
STERBEDATUM 9. Januar 1970
STERBEORT Mannheim