KTM 990 Supermoto

KTM

SMT mit rahmenfester Verkleidung
990 SM
Hersteller KTM
Verkaufsbezeichnung 990 Supermoto
Produktionszeitraum 2008 bis 2013
Klasse Motorrad
Bauart Supermoto
Motordaten
Wassergekühlter V-Motor mit zwei Zylindern
Hubraum (cm³) 1000
Leistung (kW/PS) 85/116 bei 9000 min−1
Drehmoment (N m) 97 bei 7000 min−1
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 220
Getriebe 6 Gänge
Antrieb O-Ring-Kette
Bremsen vorn Ø 305 mm Doppelscheibenbremse mit schwimmend gelagerten Bremszangen
hinten Ø 240 mm Einscheibenbremse mit schwimmend gelagerter Bremszange
Radstand (mm) 1505
Sitzhöhe (cm) 86,5/ 87,5 (R)
Leergewicht (kg) 214/ 203 (R)
Vorgängermodell KTM 950 Supermoto

Die KTM 990 Supermoto [ˈsu:pəʳ ˈmo:to] ist ein Motorrad des österreichischen Fahrzeugherstellers KTM. Die Supermoto wurde 2008 als Nachfolgerin der 950 Supermoto vorgestellt und bis 2013 in Mattighofen hergestellt.

Konstruktion

Entwicklung

Gegenüber dem Vorgängermodell 950 SM wurden härtere Gabelfedern verbaut, der Lenkkopfwinkel noch steiler auf 65,1° gesetzt und der nur 9,8 Kilogramm schwere Rahmen versteift.[1]

Antrieb

Der Antrieb erfolgt durch einen als LC8 (für liquid cooled, 8 Ventile) bezeichneten, flüssigkeitsgekühlten Zweizylindermotor mit 1000 cm³ Hubraum. Zwischen den zwei Zylindern des V-Motors beträgt der Zylinderbankwinkel 75 Grad. Der Viertaktmotor erzeugt eine Nennleistung von 85 kW (116 PS) und ein maximales Drehmoment von 97 Nm. Die vier Ventile je Zylinderkopf werden über Tassenstößel von zwei obenliegenden, kettengetriebenen Nockenwellen angesteuert. Eine Einspritzanlage von Keihin pumpt den Kraftstoff in den Brennraum. Das Motoröl für die Motorschmierung wird über einen Trockensumpf zum Ölbehälter zurückgeführt.

Das Motorrad beschleunigt in 3,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h.[2]

Fahrwerk

Das Fahrwerk baut auf einem pulverbeschichteten, selbsttragenden Gitterrahmen aus Chrom-Molybdän-Stahlrohren mit angeschraubtem Heck aus Leichtmetall auf. Das Hinterrad wird von einer Zweiarmschwinge aus Aluminium geführt, der Vorderreifen von einer Upside-Down-Teleskopgabel. Eine hydraulisch betätigte Mehrscheibenkupplung im Ölbad trennt den Motor vom Sechsganggetriebe. Im Sekundärantrieb verbindet eine O-Ring-Kette den Getriebeausgang mit der Hinterachse. Der Nachlauf beträgt 110 mm.

Am Vorderrad sind die Bremsscheiben schwimmend gelagert, am Hinterrad ist der Bremssattel schwimmend gelagert.

Am Vorderreifen verzögert eine schwimmend gelagerten Doppelscheibenbremse von Brembo. Am Hinterrad greift ein Doppelkolben in einem Schwimmsattel auf eine Scheibenbremse mit einem Durchmesser von 240 mm. Ein abschaltbares Zweikreis-Antiblockiersystem von Bosch unterstützt die Bremsanlage. Die Bremsen verzögern von 100 auf 0 km/h mit durchschnittlich 9,6 m/s² über einen Bremsweg von 40,2 m.

Elektrik

Der Motor wird von einem elektrischen Anlasser gestartet, dessen Starterbatterie eine Kapazität von 11 Amperestunden hat. Die Lichtmaschine erzeugt eine elektrische Leistung von 450 Watt.

Abgasanlage

Die Abgasnachbehandlung erfolgt durch einen geregelten Katalysator mit Sekundärluftsystem und erfüllt die Schadstoffklasse EURO3. Die zwei Abgaskrümmer münden am Heck in je einen Endschalldämpfer aus Edelstahl.

Supermoto T

Das Sondermodell T (für Travel) hat eine niedrigere Sitzbank,[3] serienmäßige Haltenasen für Gepäcktaschen, reduzierte Federwege und eine rahmenfeste Frontverkleidung.[2] Das Motorrad wurde in den Farbkombinationen Schwarz/Orange und Schwarz/Silber angeboten.

Kritiken

„Keine Frage, KTM weiß, wie man Fahrwerke baut. Satte Straßenlage, exzellent arbeitende Federung mit großen Dämpfungsreserven und eine hervorragende Handlichkeit lassen sie zum unbestrittenen Chef im Ring avancieren.“

Peter Mayer: Motorrad[2]

„Die SM präsentiert in Perfektion den Minimalismus, der dem Geist einer der erfolgreichsten Enduro-Schmieden entspringt: extrem knappe Taille und ein auf jeglichen Optik-Schnickschnack verzichtendes V2-Kraftwerk, das sich im engen Käfig des Gitterrohr-Geflechts ganz schmal macht.“

Guido Saliger: Tourenfahrer[4]

„Die 990 Supermoto R ist ein aufgemotztes Relikt aus den alten Gaskrank-Tagen: eine hyper-agile Supermoto mit LC8-V2, 116 Pferdchen, 208 Kilo vollgetankt, laut brüllend, durstig wie Charlie Sheen und im feschen Kampfanzug. […] Die Anreise ins Kurvenparadies per Autobahn haken wir schnell ab – aufrecht sitzend und ohne einen Hauch von Windschutz ist die Raserei nur fünf Minuten lustig. Gepäck und Sozia kann man wegen der glühend heißen Endtöpfe gleich daheim lassen.“

Till Ferges: motorrad.net[5]
Commons: KTM motorcycles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Ralf Kistner: Super-Spaß-Moto. In: rk-moto.de, September 2008.
  • Jens Möller: KTM 990 SuperMoto. In: bma. Ausgabe 5/2009. 25. April 2009.
  • Gert Thöle: Supermoto-Spaßgerät. In: Motorrad. Ausgabe 6/2009, 26. Februar 2009.

Einzelnachweise

  1. Patrick Auer: KTM 990 Supermoto. In: 1000ps.de. 28. Februar 2008, abgerufen am 12. April 2014. 
  2. a b c Peter Mayer: Munteres Treiben. In: Motorrad. Nr. 09, 2009, ISSN 0027-237X, S. 26–41. 
  3. KTM 990 SM-T: Zwischen Sprint und Marathon. In: Focus. 30. Mai 2012, abgerufen am 16. Mai 2020. 
  4. Guido Saliger: Darf's ein bisschen mehr sein? In: Tourenfahrer, Ausgabe 11/2008. 1. November 2008, abgerufen am 12. April 2014. 
  5. Till Ferges: Familienduell: Vergleichstest KTM 690 Duke vs. KTM 990 SM R. In: motorrad.net. 20. Februar 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. September 2014; abgerufen am 27. August 2014. 
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