Kurt Halbritter

Kurt Halbritter (* 22. September 1924 in Frankfurt am Main; † 21. Mai 1978) war ein deutscher satirischer Zeichner und Karikaturist.

Leben und Werk

Der Barfüßer, nach einer Zeichnung von Halbritter gefertigte Skulptur in Frankfurt am Main
Grab von Kurt und Elise Halbritter auf dem Frankfurter Hauptfriedhof

Nachdem Halbritter eine Ausbildung als Chemigraf abgeschlossen hatte, besuchte er von 1948 bis 1952 die Werkkunstschule in Offenbach am Main, heute Hochschule für Gestaltung. Seit 1954 arbeitete er als Illustrator und Autor.

Bekanntheit erlangte er durch Karikaturen im Satiremagazin pardon (Halbritters Halbwelt) und in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Halbritter erfand die Frankfurter Dialekt sprechenden („babbelnden“) Werbefiguren Schorsch und Schaa (hochdeutsch Georg und Jean) für die Binding-Brauerei.

Halbritter starb auf einer Schiffsreise nach Irland an einem Herzinfarkt.

Auszeichnungen, Ehrungen

  • 1968 bekam Halbritter für drei Pardon-Beiträge einen Preis der Zille-Stiftung.
  • 1970 wurde ihm der Joseph-E.-Drexel-Preis zugesprochen.
  • 2014: Umfangreiche Ausstellung im Caricatura Museum für Komische Kunst in Frankfurt am Main, Haus der Neuen Frankfurter Schule, die Halbritter mitprägte.[1][2]
  • 2016: Im Frankfurter Stadtteil Rödelheim, wo Halbritter lange Zeit lebte, wurde eine Grünanlage nach ihm benannt, die Kurt-Halbritter-Anlage. Dort steht seitdem die Bronzeskulptur Der Barfüßer, angefertigt vom Bildhauer Siegfried Böttcher nach einer Zeichnung Halbritters aus dem Jahr 1975. Die Skulptur ist Teil der Reihe Komische Kunst im Frankfurter Grüngürtel.[3][4]

Werke

  • Disziplin ist alles (1954, 1960), mit einem Vorwort von Werner Finck. Verlag Bärmeier und Nikel.
  • Johannes – Ein Schmunzelbuch (1958). Bärmeier und Nikel.
  • The Murder-Brothers (1960). Bärmeier und Nikel.
  • Liebe, Klatsch und Weltgeschichte (mit Hermann Mostar, 1966). Henry Goverts Verlag Stuttgart.
  • Wer abschreibt, kriegt ’ne 5 (mit Hermann Schiefer, 1967). Bärmeier und Nikel; rororo TB, 1972, ISBN 3-499-11526-3.
  • Adolf Hitlers Mein Kampf (1968). Carl Hanser Verlag, 4. Auflage 1998, ISBN 3-446-15063-3.
    • Neuausgabe: Vitolibro, Bad Malente 2014, ISBN 978-3-86940-110-2.
  • Knigge verkehrt (mit Kurt Sigel, 1970). Bärmeier und Nikel.
  • Die Kunst, Lehrer zu ärgern (mit Hermann Schiefer). Bärmeier und Nikel; rororo TB, 1972, ISBN 3-499-11472-0.
  • Halbritters Tier- und Pflanzenwelt (1975). Goldmann Verlag, ISBN 3-442-08630-2.
    • Neuausgabe: Vitolibro, Bad Malente 2014, ISBN 978-3-86940-111-9.
  • Jeder hat das Recht (1976), Hanser, ISBN 3-446-12182-X.
  • Halbritters Waffenarsenal (1977). Hanser, 3. Aufl. 1985, ISBN 3-446-12424-1
  • Gesellschaftsspiele (1978). Hanser, ISBN 3-446-12613-9.
  • Halbritters Buch der Entdeckungen (1980). Aus dem Nachlass herausgegeben von Robert Gernhardt. Hanser, ISBN 3-446-13115-9.

Literatur

  • Sabine Hock: Halbritter, Kurt im Frankfurter Personenlexikon (Stand des Artikels: 3. Juli 1989), auch in: Wolfgang Klötzer (Hrsg.): Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Erster Band. A–L (= Veröffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission. Band XIX, Nr. 1). Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-7829-0444-3, S. 297. 
  • Robert Gernhardt: Mann unter Strom. In: Ders.: Der letzte Zeichner, Aufsätze zu Kunst und Karikatur. Haffmans, Zürich 1999, S. 207–218, ISBN 3-251-00441-7. 3. Auflage, Fischer TB 14978, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-596-14987-2.

Weblinks

Commons: Kurt Halbritter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Literatur von und über Kurt Halbritter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Von Kurt Halbritter gezeichnete Schorsch-und-Schaa-Bierdeckel: Serie 1: Logo auf beiden Seiten Binding, Größe 95 × 95 mm, Serie 2: Logo auf beiden Seiten Binding, Größe 93 × 93 mm, Serie 3: Logo vorn Binding Bier, hinten Binding, Serie 4: Logo auf beiden Seiten Binding Bier, Serie 5: Vorderseite Information zur Fahrtüchtigkeit
  • Bundesarchiv – Zentrale Datenbank Nachlässe In: nachlassdatenbank.de. Abgerufen am 30. August 2016 (Informationen über den Nachlass Kurt Halbritters im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main).
  • Halbritter, Kurt Otto. Hessische Biografie. (Stand: 21. Mai 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Einzelnachweise

  1. Caricatura-Museum Frankfurt: Kurt Halbritter. (Memento vom 7. November 2017 im Internet Archive) Website zur Ausstellung, zum Künstler und zu Werken; abgerufen am 3. November 2017
  2. Hans-Bernd Heier: Caricatura zeigt Kurt Halbritters meisterliches Werk (1)(2)
  3. Thomas Stillbauer: Der Barfüßer ist da. In: Frankfurter Rundschau, 2. April 2016; abgerufen am 27. Juli 2017
  4. Foto einer Info-Stele des Frankfurter Grüngürtels mit Informationen zur Skulptur Der Barfüßer sowie mit einer Reproduktion der als Vorlage dienenden Zeichnung von Halbritter
Normdaten (Person): GND: 118700901 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n79128119 | VIAF: 96250183 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Halbritter, Kurt
KURZBESCHREIBUNG deutscher satirischer Zeichner und Karikaturist
GEBURTSDATUM 22. September 1924
GEBURTSORT Frankfurt am Main
STERBEDATUM 21. Mai 1978