Moldauklöster

Moldauklöster
rot: zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kirchen
schwarz: sonstige bedeutende Kirchen

Die Moldauklöster sind eine Gruppe von rumänisch-orthodoxen Klöstern in der südlichen Bukowina in Rumänien. Ihr Bau wurde im 15. und 16. Jahrhundert im damaligen Fürstentum Moldau von Stefan dem Großen und seinen Nachfolgern – insbesondere Petru Rareș – rund um den Amtssitz Suceava veranlasst.

Überlieferungen zufolge versprach Stefan der Große für jeden Sieg auf dem Schlachtfeld die Errichtung einer Kirche oder eines Klosters. Seine Erfolge über Ungarn, Polen und Türken führten zur Stiftung von insgesamt über 40 Gotteshäusern und zur größten Ausdehnung des Fürstentums Moldau im heutigen Rumänien, Republik Moldau und der Ukraine.

Ein Teil der Klöster zeichnet sich durch detaillierte Wandmalereien auf den Außenmauern aus. Diese sollten dem damals des Schreibens und Lesens unkundigen Volk Szenen und Gleichnisse aus der Bibel vermitteln. Sowohl die Architektur der oftmals von quadratischen Schutzmauern umgebenen Klosterkirchen als auch die Freskenmalereien selber lassen dabei starke byzantinische Einflüsse erkennen (Ikonenmalerei). Der Baustil ist zum Teil stark von der Gotik geprägt.

Die schönsten Beispiele dieser Außenmalereien finden sich in den Klöstern von Sucevița, Vatra Moldoviței, Arbore und Voroneț. Als bedeutendstes der Moldauklöster gilt jedoch das schlichtere, 1466 bis 1469 in einem Karpatental errichtete Kloster Putna, in dem Stefan der Große seit 1504 auch begraben liegt.

Welterbe

Kirchen in der Moldau
UNESCO-Welterbe UNESCO-Welterbe-Emblem
Vertragsstaat(en): Rumänien Rumänien
Typ: Kultur
Kriterien: (i)(iv)
Referenz-Nr.: 598
UNESCO-Region: Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1993  (Sitzung 17)
Erweiterung: 2010

Zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören folgende acht Kirchen und Klöster:

  • Kloster Arbore: Kirche Tăierea Capului Sfântului Ioan Botezătorul („Enthauptung des Heiligen Johannes des Täufers“) des ehemaligen Klosters
  • Kloster Humor: Kirche Adormirea Maicii Domnului și Sfântul Gheorghe („Mariä Aufnahme in den Himmel und Heiliger Georg“) des Klosters
  • Kloster Moldovița: Kirche Buna Vestire („Mariä Verkündigung“) des Klosters
  • Kloster Pătrăuți: Kirche Înălțarea Sfântei Cruci („Kreuzerhöhung“)
  • Kloster Probota: Kirche Sfântul Nicolae („Heiliger Nikolaus“) des Klosters
  • Kloster Suceava: Kirche Sfântul Gheorghe („Heiliger Georg“) des Klosters Sfântul Ioan cel Nou („heiliger Johannes Novus“)
  • Kloster Sucevița: Kirche Invierea Domnului („Auferstehung des Herrn“) des Klosters Sucevița (Welterbe seit 2010)
  • Kloster Voroneț: Kirche Sfântul Gheorghe („Heiliger Georg“) des Klosters Voroneț

Bildergalerie

Das Kloster Putna

  • Die alte Kirche des Klosters Putna (1346 erbaut)
    Die alte Kirche des Klosters Putna (1346 erbaut)
  • Die alte Kirche des Klosters Putna, Seitenansicht
    Die alte Kirche des Klosters Putna, Seitenansicht
  • Das Kloster Putna, Übersicht
    Das Kloster Putna, Übersicht
  • Die Klosterkirche Putna, Ansicht von vorne
    Die Klosterkirche Putna, Ansicht von vorne
  • Die Klosterkirche Putna, Ansicht von hinten
    Die Klosterkirche Putna, Ansicht von hinten
  • Die Klosterkirche Putna, Ikonostase
    Die Klosterkirche Putna, Ikonostase
  • Die Wohnungen der Mönche im inneren Hof
    Die Wohnungen der Mönche im inneren Hof

Das Kloster Voroneț

  • Fresko
    Fresko
  • Fresko
    Fresko
  • Fresko
    Fresko
  • Fresko
    Fresko

Die Klosterkirche Moldovița

  • Die Klosterkirche Moldoviţa
    Die Klosterkirche Moldoviţa
  • Das Kloster Moldoviţa (Eingangstor)
    Das Kloster Moldoviţa (Eingangstor)
  • Die Klosterkirche Moldoviţa
    Die Klosterkirche Moldoviţa

Das Kloster Sucevița

  • Ansicht der Klosteranlage Suceviţa
    Ansicht der Klosteranlage Suceviţa
  • Die Kirche in Suceviţa
    Die Kirche in Suceviţa
  • Fresko „Himmelsleiter des Johannes Klimax“ (Tugendleiter) in Suceviţa
    Fresko „Himmelsleiter des Johannes Klimax“ (Tugendleiter) in Suceviţa

Literatur

  • Ionel Popescu: Orte der Kultur, der Kunst und des Glaubens: Klöster im Norden der rumänischen Region Moldau. In: Ost-West. Europäische Perspektiven, Jg. 2020, Heft 1: Klöster in Mittel- und Osteuropa. S. 26–34.
Commons: Moldauklöster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
  • Englischsprachige Website mit Einzelansichten
Moldauklöster

UNESCO-Weltkulturerbe:  Arbore | Humor | Moldovița | Pătrăuți | Probota | Suceava | Sucevița | Voroneț

Weitere Klöster und Kirchen:  Bălinești | Bogdana | Dragomirna | Putna | Râșca | Slatina

Kulturerbe: Dörfer mit Wehrkirchen in Siebenbürgen (1993/1999) | Kloster Horezu (1993) | Kirchen der Moldau (1993/2010) | Historisches Zentrum von Sighișoara (1999) | Holzkirchen von Maramureș (1999) | Festungsanlagen der Daker in den Bergen von Orăștie (1999) | Bergbaulandschaft Roșia Montană (2021, R)

Naturerbe: Donaudelta (1991) | Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas (2017)