Die Parlamentswahl in Südafrika 1994 fand vom 26. bis 29. April 1994 statt und war die erste Wahl in Südafrika, die unter den Bedingungen des allgemeinen Erwachsenenwahlrechts stattfand. Sie markierte damit das Ende der Rassentrennung durch die seit Anfang des 20. Jahrhunderts bestehende Apartheid-Politik in Südafrika. Die Wahl wurde unter der Aufsicht der Unabhängigen Wahlkommission Südafrikas (IEC) durchgeführt.
Während der vier Tage der Wahl bildeten Millionen von Menschen Schlangen vor den Wahllokalen. Insgesamt wurden 19.726.579 gültige Stimmen gezählt und 193.081 als ungültig gewertet. Der African National Congress unter der Führung von Nelson Mandela, dessen Kandidatenliste den Gewerkschaftsdachverband Congress of South African Trade Unions (COSATU) (Kongress der südafrikanischen Gewerkschaften) und die South African Communist Party (Südafrikanische Kommunistische Partei) einschloss, verfehlte knapp die Zweidrittelmehrheit der Stimmen. Die Führung des ANC entschied sich für die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit zusammen mit der von Frederik Willem de Klerk geführten ehemaligen Apartheids- und Regierungspartei National Party und der Zulu-Partei Inkatha Freedom Party.
Der 27. April ist im Gedenken an diese Wahl als Freedom Day der Nationalfeiertag Südafrikas.
Inhaltsverzeichnis
1Ergebnisse der Wahl zur Nationalversammlung
2Wahlergebnisse zu den Provinzversmmlungen
2.1Ostkap
2.2Ost-Transvaal
2.3Kwazulu-Natal
2.4Nordkap
2.5Nord-Transvaal
2.6Nordwest
2.7Oranje-Freistaat
2.8Pretoria-Witwatersrand-Vereeniging
2.9Westkap
3Gesamtergebnis der Wahlen zu den Provinzvertretungen
Sport Organisation for Collective Contributions and Equal Rights
SOCCER
10.575
0,05
African Democratic Movement
ADM
9.886
0,05
Women’s Rights Peace Party
WRPP
6.434
0,03
Ximoko Progressive Party
XPP
6.320
0,03
Keep It Straight and Simple Party
KISS
5.916
0,03
Workers’ List Party
WLP
4.169
0,02
Luso-South African Party
LUSO
3.293
0,02
Gesamt
19.533.498
100,00
400
Wahlergebnisse zu den Provinzversmmlungen
Der ANC gewann in sechs der neun Provinzversammlungen die Mehrheit der Mandate. In Kwazulu-Natal errang die Inkatha Freedom Party und in der Provinz Westkap die National Party jeweils eine knappe Mehrheit. In der Provinz Nordkap gewann der ANC exakt die Hälfte der Mandate.[1]