Pino Rauti

Pino Rauti, 1972

Giuseppe Umberto „Pino“ Rauti (* 19. November 1926 in Cardinale, Kalabrien; † 2. November 2012 in Rom[1]) war ein italienischer neofaschistischer Politiker.

Politisches Wirken

Pino Rauti war seit ihrer Gründung im Dezember 1946 Mitglied der Partei Movimento Sociale Italiano, die von Kämpfern der Repubblica Sociale Italiana und früheren Mitgliedern des faschistischen Regimes in Italien gegründet wurde. Von Januar 1990 bis Juni 1991 war er auch deren Vorsitzender. Zwischen 1972 und 1992 gehörte er der Camera dei deputati als Abgeordneter an.

Im Jahre 1956 gründete er unter dem Einfluss des faschistischen Ideologen Julius Evola die rechtsextreme Terrororganisation Ordine Nuovo.

1968 lag die Planung und Leitung des Bombenanschlags auf der Piazza Fontana in Mailand bei Rauti.[2]

Im Jahre 1995 wollte er als Führer des rechtsradikalen Flügels der MSI den „Umschwung von Fiuggi“, als Gianfranco Fini aus der MSI heraus die gemäßigtere Alleanza Nazionale gründete, nicht mittragen. Er bezeichnete dies als „Verleugnung der eigenen Geschichte“ und war von Januar 1995 bis Februar 2002 Vorsitzender der neuen Partei Fiamma Tricolore, die an die neofaschistische Tradition der MSI anknüpft.

Von der Fiamma Tricolore wandte er sich nach ein paar Jahren ab und gründete am 7. Mai 2004 die Partei Movimento Idea Sociale, deren Vorsitzender er bis zu seinem Tod war.

Familie

Seine Tochter Isabella ist seit 1992 mit dem postfaschistischen Spitzenpolitiker Gianni Alemanno verheiratet, mit dem sie einen Sohn hat.

Literatur

  • Marco Tarchi: Rauti, Giuseppe Umberto. In: Raffaele Romanelli (Hrsg.): Dizionario Biografico degli Italiani (DBI). Band 86: Querenghi–Rensi. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom 2016.

Weblinks

Commons: Pino Rauti – Sammlung von Bildern
  • Pino Rauti in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
  • Rauti, Pino. In: Enciclopedia on line. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom. Abgerufen am 12. November 2021.
  • Giuseppe Rauti auf Camera dei Deputati – Portale storico (italienisch)

Einzelnachweise

  1. Italien: Ex-Neofaschistenchef Pino Rauti gestorben. In: derStandard.at. 2. November 2012, abgerufen am 12. September 2019. 
  2. Gerhard Feldbauer: Agenten, Terror, Staatskomplott: der Mord an Aldo Moro, Rote Brigaden und CIA. (= Neue kleine Bibliothek. 66). PapyRossa-Verlag, Köln 2000, ISBN 3-89438-207-4, S. 112f.
Normdaten (Person): LCCN: n79043723 | VIAF: 119044570 | Wikipedia-Personensuche | Kein GND-Personendatensatz. Letzte Überprüfung: 17. April 2023.
Personendaten
NAME Rauti, Pino
ALTERNATIVNAMEN Rauti, Giuseppe Umberto
KURZBESCHREIBUNG italienischer Politiker, Mitglied der Camera dei deputati
GEBURTSDATUM 19. November 1926
GEBURTSORT Cardinale (Kalabrien)
STERBEDATUM 2. November 2012
STERBEORT Rom