Wernesgrüner Brauerei

Wernesgrüner Brauerei GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 18. März 1436
Sitz Wernesgrün
Leitung Simon Mosegaard Fibiger (Vors.)
Hanna Fabricius
Gunnar Fischer
Marc Kemper
Kay Knepper
Mitarbeiterzahl 106 (2021)[1]
Branche Brauerei
Website wernesgruener.de
Bergbrauerei H. Günnel in Wernesgrün i. Voigtl. (1892)
Luftbild der Brauerei
Wernesgrüner Brauerei-Gutshof

Die Wernesgrüner Brauerei GmbH ist eine deutsche Bierbrauerei in Wernesgrün im sächsischen Vogtland. 1436 gegründet, ist sie die älteste existente Brauerei Sachsens.

Geografie

Wernesgrüner Bier war eine geschützte geographische Angabe (Herkunftsbezeichnung).[2]

Das Wasser entnimmt die Brauerei aus einem von Wald umgebenen Brunnen südöstlich der bebauten Ortslage, der von den Grundwasserströmen am Süd-West-Hang des Kuhbergs gespeist wird, und einem weiteren Brunnen im Wald am Südhang des Steinbergs. Zur Pufferung des Wassers dienen fünf Wasserbehälter in der Nähe der Brauereistandorte.[3]

Geschichte

Am 18. März 1436 erhielten die Gebrüder Schorer (Mitglieder der berühmten Glasmacherfamilie Schürer) das Recht, eine Glashütte im Wald anzulegen. Wie damals für abgelegene, gewerbliche Anwesen üblich und zur Selbstversorgung notwendig, beinhaltete das Glashüttenprivileg auch das Brau- und das Schankrecht. Das Schorersche Gut und das 1589 erbaute Gläsersche Anwesen begründeten den Ort Wernesgrün.

1762 erwarb Familie Günnel die Schorersche Brauerei. Das Gläsersche Gut übernahm 1774 Familie Männel. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts existierten noch fünf unabhängige Brauereien in Wernesgrün. Die größten davon gehörten den Familien Günnel und Männel.

Familie Günnel wurde 1946 enteignet, 1972 auch Familie Männel. Beide Brauereien wurden 1974 zum VEB Exportbierbrauerei Wernesgrün vereint. Nach der Wiedervereinigung firmierte das Unternehmen ab 1990 als Wernesgrüner Brauerei AG, wurde 1994 privatisiert und gehörte seit 2002 zur Bitburger Braugruppe. Ab 1991 wurde die Brauerei komplett modernisiert und erweitert. Die historische, denkmalgeschützte Brauereifassade wurde dabei erhalten. Sie wurde 1906 nach Entwürfen von Ernst Lenk aus Rodewisch als Lagerbier-Brauerei C. G. Männel neu erbaut.[4]

Die Jahresproduktion 2011 betrug 740.000 Hektoliter.[5] 2012 lag Wernesgrüner in Ostdeutschland, gemessen an der verkauften Menge, an vierter Stelle nach Radeberger, Hasseröder und Krombacher.[5]

Seit 2021 gehört die Brauerei zu Carlsberg Deutschland.[6] Unter Carlsberg wurde der seit 1996 kaum veränderte Markenauftritt 2022 komplett überarbeitet. Unter anderem wurden neue Etiketten etabliert.[7]

Die Wernesgrüner Brauerei GmbH war bis 2006 namensgebender Hauptsponsor der Fußball-Landesliga Sachsen, der sogenannten „Wernesgrüner Sachsenliga“.

  • Das Erscheinungsbild von Flaschen, Etiketten, Kronkorken und Bierdeckeln im 20. Jahrhundert
  • Etikett Wernesgrüner Brauerei KG, vormals C. G. Männel, von 1968 bis zur Verstaatlichung
    Etikett Wernesgrüner Brauerei KG, vormals C. G. Männel, von 1968 bis zur Verstaatlichung
  • VEB Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt – Wernesgrüner Pils
    VEB Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt – Wernesgrüner Pils
  • Etikett aus der Zeit nach 1990
    Etikett aus der Zeit nach 1990
  • Etikett Rückseite
    Etikett Rückseite
  • Flasche
    Flasche
  • Kronkorken
    Kronkorken
  • Wernesgrüner Schienenexpress
    Wernesgrüner Schienenexpress

Weblinks

Commons: Wernesgrüner Brauerei – Sammlung von Bildern
  • Website der Wernesgrüner Brauerei
  • Alte Bieretiketten der Exportbierbrauerei Männel auf bieretikettenkatalog.de
  • Alte Bieretiketten der Grenzquell-Brauerei Günnel auf bieretikettenkatalog.de
  • Bericht in DER SPIEGEL vom 29. Juni 1992 über den Neubeginn nach der Wiedervereinigung
  • Bericht in DIE ZEIT vom 7. Oktober 1994 über die Entwicklung seit der Wiedervereinigung
  • Anzeige Wernesgrüner, Leipzig 1897, Anlass: Sächsisch-Thüringische Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig 1897, PDF

Einzelnachweise

  1. Sächsische Zeitung 14.6.2021
  2. Denomination Information Nr. DE/PGI/0017/1174
  3. Topographische Karte 5440-SO-Wernesgrün des Staatsbetriebs Geobasisinformation und Vermessung des Landes Sachsen, 1. Auflage, Dresden 2006, ISBN 3-89679-521-X
  4. Auerbach i. V. mit Rodewisch sowie deren Industrie nebst Handel und Gewerbe in Wort und Bild (Seite 95 [99]). Autor: Friedrich Klinkhardt. Chemnitz 1907
  5. a b Sächsische Zeitung vom 28. November 2012
  6. Übernahme zum 1. Januar 2021 vereinbart / Carlsberg will Standort im Vogtland ausbauen. In: carlsbergdeutschland.de. Carlsberg (Brauerei), 12. Oktober 2020, abgerufen am 20. Januar 2021. 
  7. Dirk Omlor: Wernesgrüner in neuem Look. In: Getränke News. 9. Dezember 2022, abgerufen am 22. Dezember 2022. 
Normdaten (Körperschaft): GND: 10188946-X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 137062069

50.53470773666712.474031448333Koordinaten: 50° 32′ 5″ N, 12° 28′ 27″ O