Wilhelm Zeeh

Dieser Artikel beschreibt den Radrennfahrer. Zum Gutsbesitzer und Politiker aus dem 19. Jahrhundert siehe Georg Wilhelm Zeeh.

Wilhelm „Willi“ Zeeh (* 18. März 1886 in Hamburg; † nach 1951) war ein deutscher Radrennfahrer und nationaler Meister im Radsport.

Sportliche Laufbahn

Zeeh war im Straßenradsport und im Bahnradsport aktiv. 1900 begann er mit dem Radsport und bestritt seine ersten Rennen mit einem Tourenrad. 1903 erwarb er sein erstes Rennrad und gründete mit Freunden in Hamburg den Verein Racing Club Favorite. Zeeh bestritt vor allen sogenannte Distanzfahrten, Radrennen von mehr als 200 Kilometern. 1906 hatte er mit dem 3. Platz bei Koblenz–Emmerich über 260 Kilometer einen ersten Erfolg. Bei Rund um Berlin fuhr er bis kurz vor dem Ziel in der Spitzengruppe, hatte dann einen Pedalbruch und fiel auf den 7. Platz zurück. Danach wechselte er zum Verein RV Sport-Bergedorf. Als Amateur gewann er 1907 die nationale Meisterschaft im Mannschaftszeitfahren mit Adolf Böhm, Paul Kotsch, Rudolf Katzer und Robert Tartsch. 1924, nach seiner Reamateurisierung, wurde er Dritter der Meisterschaft.

Von 1907 bis 1911 war er Berufsfahrer. 1909 siegte er bei Rund um Nürnberg, Hamburg–Flensburg–Hamburg, Kiel–Rendsburg–Flensburg–Kiel und Hadersleben–Hamburg. 1910 gewann er Rund um den Kanton Tessin. 1908 startete er bei Mailand–Sanremo, kam aber nach einem Sturz nicht ins Ziel. Bei dem Revancherennen der Unplatzierten am nächsten Tag wurde er Zweiter und erhielt sofort einen Vertrag für das Radsportteam Stucchi für Rennen in Italien, Frankreich und in der Schweiz. Während seiner Profikarriere gewann er insgesamt 13 Straßenrennen.

Im Sechstagerennen von Mainz 1911 wurde er mit Paul Echterhof Zweiter. 1913 hatte er einen schweren Sturz bei einem Rennen in Kassel und beendete seine Laufbahn zunächst. Nach dem Ersten Weltkrieg fuhr er wieder als Amateur. Er gewann unter anderem Quer durch Holstein, den Großen Nordmark-Preis und Bielefeld–Hannover–Bielefeld. Nach diesem Sieg trat er endgültig vom Radsport zurück.

Er blieb dem Radsport als Funktionär und Wettkampfrichter verbunden und wurde Ehrenpräsident des RV Germania Hamburg.[1]

Berufliches

Zeeh betrieb in Hamburg zwei Blumengeschäfte.

Weblinks

  • Wilhelm Zeeh in der Datenbank von Radsportseiten.net
  • Wilhelm Zeeh in der Datenbank von FirstCycling.com
  • Wilhelm Zeeh in der Datenbank von ProCyclingStats.com

Einzelnachweise

  1. Bund Deutscher Radfahrer (Hrsg.): Radsport. Nr. 38/1951. Deutscher Sportverlag Kurt Stoof, Köln 1951, S. 15. 
Deutsche Meister im Mannschaftszeitfahren (Amateure)

1906 Gehrt, Schröder, Reich, Bachmann, Stapelberg, Böhm | 1907 Böhm, Kotsch, Katzer, Tartsch, Zeeh | 1925 Wemme, Schmidt, Kotsch, Langer, Müller, Rühl | 1927 Stöpel, Ussat, Feder, Litschi, Horn, Hübscher | 1929 Risch/Stache/Grützke/H. Kliemchen | 1933 Bruno Schulze/Rudi Thoß/Fritz Funke/Gerhard Hanke/Hans John/Kurt Hertwig | 1934 Paul Reichel/Friese/Dornberger/Richter | 1940–1947 nicht ausgetragen | 1948 Stubbe/Rühl/Jacoby/Pfannenmüller | 1949, 1950 Wunderlich/E. Ziegler/Popp/Zeissner/Werner Knieß | 1951 Neuser/Schwab/Liebermann/Schnell/Winkelmann | 1952 E. Ziegler/G. Ziegler/Popp/Zeissner | 1953 E. Ziegler/G. Ziegler/Zeissner/Knieß/Vay/Karrlein | 1954 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Vay/Karrlein/Schabel | 1955 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Becker/Karrlein/Schabel | 1956 E. Ziegler/G. Ziegler/Knieß/Vay/Karrlein/Schabel | 1957 Duschl/Hoffmann/Mehl/Stern/Reusch/Gömmel | 1958 Hoffmann/Mehl/Stern/Duschl/Reusch/Wunderlich | 1959 Bäßler/Raab/A. Ziegler/Popp/Selbmann/Knieß | 1960 Puschel/Alexander/Stolp/Bath | 1961 Rohr/May/Hinschütz/Meindl | 1962 Rohr/Meindl/Mangold/Ruster | 1963 Rohr/May/Mangold/Meindl | 1964, 1965 Löschke/Ebert/Stolp/Tiedtke | 1966 Tschan/Ruster/Jourdan/Oleknavicius | 1967 Löschke/Ebert/Stolp/Tiedtke/Lindow | 1968 Tschan/Walter/Leitner/Oleknavicius | 1969 Tschan/Rösler/Jourdan/Oleknavicius | 1970 Kraft/Mücke/Becker/Podbielski | 1971 Flachs/Koslar/Leitner/Kuhn | 1972 Becker/R. Podlesch/Schulz/Oleknavicius | 1973 Bremer/Lindow/Poulain/Seidel | 1974 Oleknavicius/Becker/R. Podlesch/Paltian | 1975 Lutz/Weissinger/Schütz/Colombo | 1976 R. Podlesch/Paltian/Becker/Kassun | 1977 Brehm/Oleknavicius/Weibel/Weis | 1978 Paltian/Kassun/R. Podlesch/K. Podlesch | 1979 Loeffelholz/Burkhardt/Flögel/Münch | 1980 vakant wg. Dopings | 1981 Stauff/Freienstein/Stadler/Wüller | 1982 Gölz/Walczak/Schlapphoff/Weissinger | 1983 Marx/Gölz/Walczak/Schlapphoff | 1984 Bölts/Maue/Schenk/Gröne | 1985 Burkhardt/Freienstein/Knauer/Stauff | 1986 Bölts/Schenk/Maue/Gröne | 1987 Plambeck/Müller/Hillenbrand/Becker | 1988 Christl/Stumpf/Stauff/Wüller | 1989 Echtermann/Egyed/Weida/Zemke | 1990 Dittert/Hernig/Lötzsch/Lahmer | 1991 Blochwitz/Meier/Will/Wolke | 1992 Lehmann/Zemke/Schmidt/Höbel | 1993 Voigt/Schaffrath/Knispel/Morgner | 1994 Rich/Peschel/Steinhauser/Lebsanft

Es sind nur die Ergebnisse ab 1948 aufgeführt. Vorerst zum letzten Mal wurde diese Disziplin 1994 bei deutschen Meisterschaften ausgetragen.

Personendaten
NAME Zeeh, Wilhelm
ALTERNATIVNAMEN Zeeh, Willi
KURZBESCHREIBUNG deutscher Radrennfahrer
GEBURTSDATUM 18. März 1886
GEBURTSORT Hamburg
STERBEDATUM 20. Jahrhundert