Schachweltmeisterschaft der Frauen 1999

Die Schachweltmeisterschaft der Frauen 1999 endete nach einigen Irritationen mit dem erneuten Titelgewinn der früheren Weltmeisterin Xie Jun.

Interzonenturnier

Beim Interzonenturnier 1995 traten 52 Spielerinnen an, die sich zuvor im regionalen Maßstab bei Zonenturnieren qualifiziert hatten.

Kandidatenturnier

Das Kandidatenturnier wurde als Rundenturnier ausgetragen, wobei jede Spielerin zweimal gegen jede andere anzutreten hatte. Es fand im Dezember 1997 in Groningen statt. Zu den sieben Spielerinnen aus dem Interzonenturnier kamen die Zweite und Dritte des vorigen Kandidatenturniers sowie die im WM-Kampf 1996 unterlegene Chinesin Xie Jun. Platz 1 und 2 in diesem Kandidatenturnier berechtigten zur Teilnahme am anschließenden Kandidatenfinale.

Pl. Name 1 2 3 4 5 6 7 8 9 9 Gesamt
1. RusslandRussland Alissa Galljamowa 0 ½ ½ 1 1 0 1 1 1 ½ ½ 1 ½ 1 1 1 1 + 13½
2. China Volksrepublik Xie Jun 1 ½ 0 ½ ½ 1 ½ 0 ½ 1 1 1 ½ ½ 1 1 1 + 12½
3. Georgien 1990 Maia Tschiburdanidse ½ 0 1 ½ ½ ½ ½ ½ 1 ½ ½ 0 ½ ½ 1 1 1 + 11
4. Georgien 1990 Nana Iosseliani 0 1 ½ 0 ½ ½ ½ 1 1 ½ 0 ½ 1 0 1 1 1 + 11
5. China Volksrepublik Peng Zhaoqin 0 0 ½ 1 ½ ½ ½ 0 ½ 0 ½ 1 ½ ½ ½ 1 ½ + 9
6. Jugoslawien Bundesrepublik 1992 Alisa Marić 0 ½ ½ 0 0 ½ 0 ½ ½ 1 ½ ½ ½ 1 1 ½ ½ + 9
7. Georgien 1990 Ketewan Arachamia ½ 0 0 0 ½ 1 1 ½ ½ 0 ½ ½ 0 0 1 1 1 + 9
8. SchwedenSchweden Pia Cramling ½ 0 ½ ½ ½ ½ 0 1 ½ ½ ½ 0 1 1 0 0 ½ 1
9. Georgien 1990 Nino Gurieli 0 0 0 0 0 0 0 0 ½ 0 0 ½ 0 0 1 1 1 + 5
10. Deutschland Ketino Kachiani-Gersinska 0 0 0 0 ½ ½ 0 ½ 0 0
  • Ketino Kachiani-Gersinska brach das Turnier nach 10 von 18 Runden aus gesundheitlichen Gründen ab.
  • Die Reihenfolge der Platzierung von Tschiburdanidse und Iosseliani ist in den Quellen unterschiedlich angegeben.
  • Alissa Galljamowa, die das Interzonenturnier noch für die Ukraine bestritt, hatte inzwischen zum russischen Verband gewechselt.

Kandidatenfinale

Das Kandidatenfinale im Jahre 1998 wurde an China vergeben. Alissa Galljamowa bestand jedoch darauf, es je zur Hälfte in den Heimatländern der beiden Spielerinnen auszutragen. Das Match wurde daraufhin zunächst mit einem kampflosen Sieg für Xie Jun gewertet.

Disqualifikation Polgars

Der WM-Kampf war ursprünglich für November 1998 angesetzt. Weltmeisterin Zsuzsa Polgár bat jedoch wegen ihrer Schwangerschaft um eine Verlegung. Auch den dann ins Auge gefassten Termin im Jahre 1999 lehnte sie ab, unter Verweis auf die ungenügende Zeit zur Erholung nach der Geburt ihres Sohnes und zur Vorbereitung auf den Wettkampf. Außerdem beklagte sie, dass der gesamte Wettkampf im Heimatland ihrer Herausforderin gespielt werden sollte. Die FIDE ging diesmal auf ihre Forderungen nicht ein und setzte den Titelkampf neu an, wobei diesen die beiden ursprünglich für das Kandidatenfinale qualifizierten Spielerinnen bestreiten sollten.

Weltmeisterschaftskampf

Der Weltmeisterschaftskampf wurde vom 30. Juli bis 23. August 1999 ausgetragen. Hauptschiedsrichter war Ignatius Leong aus Singapur, unterstützt von Andrzej Filipowicz (Polen). Die ersten acht Partien in Kasan endeten mit einem unentschiedenen Zwischenstand. Bei den weiteren Partien in Shenyang setzte sich Xie Jun durch und eroberte somit den WM-Titel zurück.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Punkte
RusslandRussland Alissa Galljamowa ½ 0 1 ½ 0 1 ½ ½ 0 ½ 0 1 ½ 0 ½
China Volksrepublik Xie Jun ½ 1 0 ½ 1 0 ½ ½ 1 ½ 1 0 ½ 1 ½

Weblinks

  • Kandidatenturnier bei mark-weeks.com
  • Tabelle des Kandidatenturniers bei the week in chess
  • WM-Wettkampf bei mark-weeks.com
Turniere bzw.
Zweikämpfe

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